1. Entscheidungstheorie
1 Aufgabe(10 Punkte)
EinEntscheidungsträger hat zwischen drei Aktionen (an) zu wählen. DieAktionen treffen auf vier mögliche Umweitzustände (sn), für diekeine Eintrittswahrscheinlichkeiten bekannt sind.
a1 2
a3 -20 20 10 -10
a) Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer
Ergebnismatrix und einer
Entscheidungsmatrix.
4 Pkte.
b) Wie ist nach der
Savage-Niehans-Regel (Regret-Kriterium) zu entscheiden? 6 Pkte.
Aufgabe
2 (6 Punkte)
Diskutieren
Sie die Frage, in welcher typischen Entscheidungssituation die Laplace-Regel
anwendbar ist.
Aufgabe
3 (18 Punkte)
Die
nachfolgende Ergebnismatrix stellt das zu lösende Entscheidungsproblem eines
sich am Bernoulli-Prinzip orientierenden Entscheiders in komprimierter
Form dar;
S1
(0,35) S2 (0,3) S3 (0,2) S4 (0,05) S5
(0,1)
a1 17 5 0 10 1
a2 2 22 0 0 15
Die
Risikonutzenfunktion (U(e)) des Entscheiders nimmt folgende Gestalt an, wobei e
die Ergebnisse der Alternativen in den jeweiligen Umweltzuständen
repräsentiert:
U(e) =
a)
Ermitteln Sie, welche Alternative der Entscheider realisieren wird. 15 Pkte.
b)
Welche Risikoeinstellung liegt der Nutzenfunktion zugrunde? 3 Pkte.
II. Investition
Aufgabe
4 (12 Punkte)
Ein Unternehmer
kann ein lnvestitionsobjekt erwerben, das bei Anschaffungskosten von 1,1 Mio DM
und einer geschätzten Laufzeit von 10 Jahren jährliche Einnahmeüberschüsse (vor
Finanzierungskosten) von DM 200.000 verspricht.
(a) Da der
Unternehmer nur über DM 600.000 verfügt, müßte er DM 500.000 mit einem Kredit
finanzieren, der bei einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Zinssatz von 9%
annuitätisch zu verzinsen und zu tilgen wäre. Der Unternehmer möchte wissen, ob
er für sein Eigenkapital eine gewünschte Rendite von 18% erreichen kann, wenn
zunächst kein Restwert für die Investitionsanlage angesetzt wird (rechnerischer Nachweis). 7 Pkte.
(b) Wie groß müßte ein
Liquidationswert des lnvestitionsobjektes am Ende der Laufzeit
sein, damit er die gewünschte Verzinsung erreicht? 5 Pkte.
5.
Aufgabe (10 Punkte)
Welche ökonomische Überlegung steckt hinter dem Risikozuschlag zum
Kalkulationszinsfuß? Was spricht gegen dieses Verfahren?
Aufgabe 6 (10 Punkte)
Welche einschränkenden Voraussetzungen müssen bedacht werden1 wenn
die finanzmathematischen Verfahren der Investitionsrechnung
(Kapitalwertmethode, Methode des internen Zinses, Annuitätenmethode) benutzt
werden? Nennen Sie 5 Voraussetzungen!
Aufgabe 7 (13 Punkte)
Sie werden von Ihrem vermögenden Erbonkel um Rat gebeten, ob er dasvorliegende
Angebot für eine Finanzanlage von 2 Mio. E annehmen soll:
Erwerb von Millennium-Anleihepapieren, die die Hausbank zum 1.1.2001 zu
folgenden
Konditionen emittieren will:
Nominalzins: 5,5% p.a.,
Ausgabekurs:
99%
Tilgung: zu 100% am 31.12.2006.
Die jährlichen Zinsausschüttungen (Zinstermin 31.12.) und das nicht zu
verausgabende
Disagio von 20.000 E können bei der Hausbank als Festgeld mit beliebiger
Laufzeit zu
5% p.a. (mit ~benfalls jährlicher Zinszahlung am 31.12.) angelegt werden.
a) Berechnen
Sie für die Finanzanlage das Endvermögen des lnvestors am 31.12.2006! 6 Pkte.
b) Der Onkel hat selbst BWL studiert und möchte sich über die
Studienfortschritte
der Nichte bzw. des Neffen ein Bild machen. Er fragt Sie nach der
effektiven Rendite
(=interner Zins) der Finanzanlage. Berechnen Sie bitte die effektive
Rendite! 7 Pkte.
III. Finanzierung
Aufgabe 8 (Punkte)
Waldemar Flüssig erhält ein Darlehen von 100.000 DM
zunächst zu folgenden
Konditionen:
Disagio 4%
Laufzeit 4 Jahre
Zinsen 6% p.a.
Annuitätische Zins- und Tilgungsleistung
Nach Ablauf von zwei
Jahren muss er wegen einer Zinsgleitklausel für die letzten beiden Jahre 10%
Zinsen p.a. zahlen.
Wie lautet die
Zahlungsreihe des Darlehens?
Aufgabe 9 (9 Punkte)
Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer ,,normalen"
festverzinslichen Anleihe und einem Zero-Bond hinsichtlich der Kriterien:
(1) Zinsauszahlung 3 Pkte.
(2) Risiko/Chance
bei Änderung des aktuellen Kapitalmarktzinses 3
Pkte.
(3) Risiko/Chance
bei Finanzanlagen in ausländischer Währung 3
Pkte.
Aufgabe 10 (8 Punkte)
In den Statistiken über neue Börsengänge von deutschen Unternehmen fällt
das Jahr 1998 mit 73 Neuem issionen auf. Davon zählte jedes 2. Unternehmen zur
Kategorie ,,Familienbetrieb" (Mittelstand).
Erläutern Sie 2 Gründe, die bei mittelständischen Familienunternehmen für
einen Gang an die Börse sprechen und 2 Nachteile einer Börseneinführung.
Aufgabe 11 (10 Pkte.)
Was versteht man unter dem Cash Flow? Wie wird er nach der direkten und der
indirekten Methode bestimmt?
Aufgabe 12 (6 Pkte.)
Beim Kauf von Optionsscheinen auf Aktien (Call.Option) ist der Optionspreis
und der Basispreis für die Aktie vorgegeben. Wann ist allgemein für den Käufer
die Gewinnschwelle (break-evan-point) erreicht ?